Die Bindungsanalyse wurde vom ungarischen Psychologen und Psychoanalytiker Jenö Raffai (1954 – 2015) entwickelt und wurde in das Weiterbildungsprogramm des ISPPM
(Internationale Studiengemeinschaft für prä- und perinatale Psychologie und Medizin)
aufgenommen.
Es ist eine präventive, begleitende und unterstützende Methode die Mutter-Kind-Bindung
(im weiteren Sinn auch die Eltern-Kind-Bindung) bereits in der Schwangerschaft zu klären
und zu stärken.
Indikationen für eine Bindungsanalyse:
- Unsichere Bindungsgeschichte der Mutter
- Vorangegangene traumatische Geburt und Kinderwunsch
- Folgeschwangerschaft nach einer Fehlgeburt oder stillen Geburt
- Schwierigkeiten das ungeborene Kind loszulassen
- Ängste, Panik
- Vorangegangene postpartale Depression
- Emotionaler und/oder sexueller Missbrauch im Familiensystem
- Zwillingsthema der schwangeren Mutter
Was bewirkt die Bindungsanalyse:
- Differenziertes Körperbewusstsein der Mutter
- Eigene Grenzen klarer wahrnehmen
- Achtsamer Umgang mit sich selbst und im Kontakt mit dem Ungeborenen
- Mehr Verbindung mit den eigenen Gefühlen
- Unterscheidung zwischen sich selbst und dem Baby als eigenständiges Wesen
- Deutlich weniger Geburtskomplikationen
- Signifikant weniger postpartale Depressionen oder Baby Blues
- Höhere Sprachintelligenz der Kinder (Chamberlain 2013)
- Gelingende Stillbeziehung
- Mehr Feinfühligkeit fürs Baby, zufriedenere Babys
- Den Platz der Väter stärken – bewusste Tiefenkommunikation mit Mutter und Vater
„Die Bindungsanalyse trägt dazu bei, dass Frauen ihre weibliche Kompetenz entfalten und weiterentwickeln.“ (Janus 2008) |